Fünf Geschichten – ein Team: Die Air Zermatt im Jahr 2024
Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu – ein Jahr, das uns bei der Air Zermatt nicht nur forderte, sondern auch bewegte, inspirierte und stolz machte. Hinter jedem Einsatz, jedem Flug und jeder Herausforderung stehen Menschen, die mit Leidenschaft und Hingabe ihre Arbeit tun.
Für diesen letzten Blog des Jahres haben wir fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ganz unterschiedlichen Bereichen gefragt: Was war dein persönlicher Air Zermatt-Moment 2024?
Sonja Heer, Einsatzleiterin
Die Arbeit bei der Air Zermatt ist anspruchsvoll, abwechslungsreich und voller Überraschungen – kein Tag gleicht dem anderen. Diese Dynamik erfordert nicht nur Flexibilität, sondern macht für mich auch den besonderen Reiz aus. Es ist ein Privileg, Teil des Air Zermatt-Teams zu sein. Die Welt der Helikopter fasziniert mich tief, und dass ich jeden Tag inmitten dieser einzigartigen Atmosphäre arbeiten darf, erfüllt mich mit unbeschreiblicher Freude.
Ein Moment, der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, war der Sommer, als Unwetter im Wallis grosse Schäden verursachten. Die Air Zermatt war sofort da, als man uns brauchte – sei es bei Versorgungsflügen oder der Luftbrücke im Saastal. In diesen Tagen wurde das Wir-Gefühl, das unsere Organisation so stark macht, besonders greifbar. Mitarbeitende kehrten spontan aus dem Frei oder ihren Ferien zurück, ohne dass sie dazu aufgefordert wurden. Es war eindrücklich zu erleben, wie uns alle ein gemeinsames Ziel verbindet: zu helfen, wenn andere uns brauchen. Dieses Engagement zeigt, dass die Air Zermatt weit mehr ist als nur ein Arbeitsplatz – sie ist ein Ort, an dem Einsatzbereitschaft gelebt wird.
Sunny Thakur, Flughelfer aus Indien
Seit mehreren Jahren darf ich jedes Jahr aus Indien zur Air Zermatt reisen, um an einem Flughelfer-Training teilzunehmen. Jedes Mal, wenn ich hier ankomme, werde ich vom Team herzlich aufgenommen und spüre sofort den einzigartigen Spirit, der die Air Zermatt ausmacht.
Für mich ist es eine grosse Ehre und eine ganz besondere Chance, von den Besten lernen zu dürfen. Bei der Air Zermatt erwerbe ich nicht nur technisches Wissen, sondern auch wertvolle medizinische Fähigkeiten. Besonders faszinieren mich die Transportflüge, die bei uns in Indien undenkbar wären. Die Erfahrungen, die ich hier sammle, bereichern meine Arbeit in meinem Heimatland enorm und helfen uns, neue Perspektiven zu entwickeln.
Ich selbst arbeite in Indien für ein Helikopterunternehmen. Doch was die Air Zermatt im Wallis täglich leistet, ist beeindruckend und setzt Massstäbe. Unsere Piloten könnten beispielsweise keine Einsätze mit der Longline fliegen – eine Technik, die hier beinahe selbstverständlich ist.
Jana Suter, Marketing-Communication Manager
Als es darum ging, mein persönliches Erlebnis aus dem Jahr 2024 für diesen Blogbeitrag zu teilen, wurde ich mit einem Schmunzeln darauf hingewiesen: «Erlebnisse aus der Marketingabteilung interessieren doch niemanden.» Zugegeben, ich fliege keine Helikopter, rette keine Menschen aus der Nordwand des Matterhorns und koordiniere auch nicht den Luftverkehr über dem Wallis. Aber was macht die Arbeit in der Marketingabteilung der Air Zermatt dennoch spannend – ja, sogar einzigartig?
Als ehemalige Eventmanagerin dachte ich, Flexibilität zu kennen. Doch bei der Air Zermatt hat dieses Wort eine ganz neue Dimension bekommen. Flexibilität bedeutet hier, dass beim Besuch eines Filmteams trotz minutiöser Planung, detailliertem Briefing und sorgfältigem Drehbuch alles umgeschmissen werden muss – und am Ende trotzdem alle Beteiligten zufrieden nach Hause gehen. Es ist diese besondere Art von Flexibilität, die Erlebnisse schafft. Ein besonderer Moment ist es, wenn eine Familie mit ihren Kindern den Heliport besucht, nur um die Helikopter beim Starten und Landen zu bestaunen – und dabei die Augen der kleinen Fans vor Begeisterung wie Sterne strahlen. Oder wenn wildfremde Menschen an einer Messe vorbeikommen, nur um sich für die tägliche Arbeit der Air Zermatt zu bedanken. Oder ich denke an Grossereignisse, bei denen plötzlich das ganze Team – egal ob aus der Administration, der Technik oder aus dem Pilotencockpit – zusammensteht, um zu helfen. Dieses Wir-Gefühl macht die Air Zermatt zu etwas ganz Besonderem.
Seit ich im Januar die Leitung der Marketingabteilung übernommen habe, durfte ich so viele dieser kleinen, bewegenden Momente erleben. Es sind Erlebnisse, die oft im Verborgenen bleiben, aber dennoch das Herz unserer Arbeit ausmachen. Man muss sie nur sehen – und zu schätzen wissen.
Leonie Biner, Operative Leiterin Training Center
Der Höhepunkt des Jahres 2024 lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Fortschritt. Es war ein Jahr voller Wandel und Weiterentwicklung, das uns zahlreiche neue Möglichkeiten eröffnete. Unser Team wurde verstärkt, die strategische Ausrichtung geschärft, und langjährige Projekte trugen Früchte.
2024 war geprägt von einem erfolgreichen Kursjahr, das nicht nur neue Kundinnen und Kunden brachte, sondern auch die Umsetzung lang geplanter Kursmodelle wie das exklusive High Altitude and Dynamic Hoist Training auf unserer dritten Bell ermöglichte. Unsere Kernkompetenzen – von medizinischen und fliegerischen Schulungen bis hin zu technischen Angeboten wie Feuerwehrkursen – stiessen auf aussergewöhnlich positive Resonanz.
Doch neben all der fachlichen Weiterentwicklung bleiben die Begegnungen mit Menschen, das Sammeln wertvoller Erfahrungen und unser wichtigster Antrieb im Fokus: durch unseren Einsatz indirekt Leben zu retten und die Welt ein Stück sicherer zu machen.
Louis Gruber, Rettungssanitäter
Für mich als Rettungssanitäter verdient jeder Einsatz unsere volle Aufmerksamkeit – Routine gibt es in diesem Beruf nicht. Kein Einsatz gleicht dem anderen. Doch ein Rettungseinsatz aus dem Sommer 2024 hat sich besonders in mein Gedächtnis eingebrannt. Zwei Bergsteiger waren am Lagginhorn in Not geraten, und die Wetterverhältnisse verschlechterten sich mit jeder Minute.
Wir wussten: Wenn wir die beiden nicht rechtzeitig erreichen, erwartet sie eine raue Nacht auf dem Berg mit einem möglicherweise schlimmen Ende. Die Situation war kritisch, und das Wetter zwang uns zu mehreren Rettungsversuchen. Doch in solchen Momenten zeigt sich die Stärke unserer Crew. Dank des perfekten Zusammenspiels aller Beteiligten gelang es uns, die Bergsteiger buchstäblich in letzter Sekunde sicher ins Tal zu fliegen.
Es sind genau diese Einsätze, die mich in meiner Arbeit erfüllen und mich antreiben. Zu sehen, wie jeder Handgriff zählt, wie das Team unter höchstem Druck harmoniert, und am Ende Menschenleben zu retten – das ist die wahre Essenz dessen, was wir tun.