Mehrere Gletscherspalten-Einsätze bei der Air Zermatt
Der Neuschnee am ersten April-Wochenende lockte am Montag zahlreiche Wintersportler in die Berge. Doch unter der Schneedecke lauert Gefahr. Innerhalb weniger Stunden wurde die Air Zermatt am Montag zu drei Gletscherspalten-Unfällen gerufen. Ausserdem wurden Seilschaften in der Monte-Rosa-Region von eisiger Kälte überrascht. Intensive Stunden für die Oberwalliser Luftretter.
Nach einem Sturz in eine Gletscherspalte kann unter anderem der Faktor Zeit über Leben und Tod eines verunfallten Berggängers entscheiden. Je mehr Zeit verstreicht, desto tiefer schmilzt die Person in den Gletscher. Wird die Air Zermatt zu einem Spaltenunfall gerufen, werden prioritär mehrere Rettungsspezialisten mit technischem Rettungsmaterial wie etwa Dreibein, Kompressoren oder Spaltenmeissel zur Unfallstelle geflogen. Sobald die Retter vor Ort melden, dass die Person demnächst geborgen ist, startet ein Rettungshelikopter mit Notarzt und Sanitäter zur Spalte, damit die verunfallte Person optimal medizinisch betreut werden kann. Nach demselben Prinzip wurden die drei Spaltenrettungen am Montagnachmittag durchgeführt.
Kurz vor Mittag wurde die Air Zermatt zu einem ersten Spaltenunfall gerufen. Eine Gruppe Amerikaner war im Abstieg von der Tête Blanche. Auf dem Stockjigletscher stürzte der Bergführer rund 15 bis 20 Meter in eine Spalte. Die Air Zermatt flog unverzüglich drei Rettungsspezialisten mit technischem Material zur Spalte. Für einen Einsatz mit dem Dreibein, sind mindestens drei Bergretter nötig. Der aufgebotene Rettungshelikopter mit Pilot, Notarzt und Rettungssanitäter an Bord flog den geborgenen Bergführer anschliessend ins Inselspital nach Bern.
Unmittelbar nach diesem Spalteneinsatz erreichte die Air Zermatt ein weiterer Notruf: Ein Snowboarder stürzte in Saas-Fee in Pistennähe, jedoch ausserhalb der markierten Piste in eine Spalte. Die Air Zermatt flog die drei Rettungsspezialisten zum Unfallort. Der verunfallte Snowboarder konnte nur leicht verletzt aus der Spalte geborgen werden und wurde zur Kontrolle zum Arzt nach Saas-Fee geflogen.
Am späteren Nachmittag wurde die Air Zermatt zu einem dritten Spaltensturz gerufen. Im Gebiet von Klein Matterhorn stürzte ein Snowboarder ausserhalb der markierten Piste rund 30 Meter in eine Spalte. Die Umstände dieser Spaltenrettung waren herausfordernd, da die Spalte breit war und Schneewehen drohten. Ausserdem musste für die Bergung ein Zweibein eingesetzt werden, bei dem gleich mehrere Retter nötig sind. Deshalb musste die Air Zermatt insgesamt acht Rettungsspezialisten zum Unfallort fliegen. Der Rettungshelikopter der Air Zermatt flog schliesslich den verletzten Snowboarder nach rund anderthalb Stunden der Bergung ins Spital nach Visp.
Nebst den drei Spaltenrettungen wurde die Air Zermatt gleichzeitig zu weiteren Notfällen gerufen. Unter anderem beklagten sich zwei Personen aus zwei unterschiedlichen Seilschaften im Monte-Rosa-Gebiet über Erfrierungen an den Zehen. Von den tiefen Temperaturen überrascht, schafften es die Seilschaften dennoch zurück zur Monte-Rosa-Hütte. Dort wurden die zwei Personen mit starken Erfrierungen an den Zehen ins Spital von Visp geflogen. Später mussten die Patienten durch die Air Zermatt per Helikopter ins Universitätsspital nach Genf verlegt werden.
Einsätze wie diese verlangen einzigartiges Know-how und ein Zusammenspiel von Spezialisten, wie sie bei der Air Zermatt vorhanden sind.
Medienmitteilung als PDF downloaden