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29. September 2023

Thomas Zumtaugwald für Prix Courage nominiert

Bei einer Rettung riskierte Thomas Zumtaugwald sein eigenes Leben, um das eines Skifahrers zu retten. Der Rettungsspezialist aus Randa wurde deshalb für den Prix Courage nominiert. Das Voting läuft bis zum 18. Oktober.

Thomas Zumtaugwald ist unter den Bergführern und Rettungsspezialisten als ruhiger und bescheidener Mann bekannt. Seit über einem Jahrzehnt ist er Teil der Zermatter Rettungsstation. Am 1. Mai 2022 wurde er zu einer Rettung gerufen, bei der er Mut und selbstlose Entschlossenheit bewies.

Um 10:50 Uhr wurde ein Alarm ausgelöst. Zwei italienische Skifahrer fuhren abseits der markierten Skipiste. Einer von ihnen, ein 60-jähriger Mann, durchbrach die Schneedecke und stürzte in die Strömung des reissenden Furggbachs.

Heikle Rettung

Ein Helikopter der Air Zermatt holte Thomas Zumtaugwald in Randa ab und brachte ihn direkt zur Unfallstelle. Als er dort ankam, sah er bereits zehn Retter vor Ort, darunter Bergführer, erfahrene Rettungsspezialisten und Flughelfer der Air Zermatt. Diese Bergretter selbst waren in ständiger Gefahr, da das Wasser und die Frühlingstemperaturen einen Hohlraum zwischen dem Wasser des Furggbachs und der Schneedecke geschaffen hatten. «Die Situation war sehr heikel», erinnerte sich Zumtaugwald später. «Wir gingen sehr vorsichtig vor und sicherten uns mit Seilen.»

Zum Zeitpunkt als Zumtaugwald am Unglücksort eintraf, war der verunglückte Skifahrer bereits eine Stunde im eiskalten Wasser. Die Retter vor Ort konnten seine Position mithilfe einer Sonde ausmachen. Die Retter gruben ein Loch und versuchten, ein Seil herabzulassen, um den Verletzten zu bergen. Doch dieser war bereits zu geschwächt um das Seil zu ergreifen. Niemand wusste genau, wie schwer seine Verletzungen waren. Ein Rettungstaucher wurde angefordert, doch es würde mindestens 30 Minuten dauern, bis er vor Ort sein würde. In diesem entscheidenden Moment entschied sich Thomas Zumtaugwald zum Handeln. Er erkannte, dass jede Sekunde zählte, und rief aus, dass jemand hinabsteigen müsse. 

Einsatz am Limit

Ohne zu wissen, ob der Skifahrer noch lebte, stieg der Rettungsspezialist durch das Eisloch hinunter in die Finsternis. Umgeben von kaltem, tosendem Wasser erreichte Zumtaugwald schliesslich den bewusstlosen Skifahrer. Um ihn zu bergen, musste er selbst ins eiskalte Wasser tauchen um den stark unterkühlten Mann sichern zu können. Seine Finger wurden schnell taub. Schliesslich konnten die Retter an der Oberfläche den stark unterkühlten Skifahrer aus dem Furggbach herausziehen und ihn in Sicherheit bringen.

Während Zumtaugwald unten im eiskalten Wasser arbeitete, wurde ihm zunehmend unwohl und kalt. Als der Skifahrer aus der kalten Finsternis geborgen war, blieb Thomas Zumtaugwald im Wasser zurück. «Ich wusste, dass jetzt auch für mich jede Sekunde zählte, und bat meine Kollegen, sich zu beeilen», erinnerte er sich später. Als er schliesslich wieder sicher an der Oberfläche war, wurde ihm bewusst, wie gefährlich sein Einsatz gewesen war.

Prix Courage

Der gerettete Skifahrer wurde von der Air Zermatt ins Spital geflogen. Ein Arzt erklärte, dass der Patient 15 Minuten später wohl gestorben wäre, da seine Körpertemperatur auf gefährliche 26 Grad gesunken war.

Thomas Zumtaugwald hat an diesem Mai-Sonntag nicht nur seinen Mut unter Beweis gestellt, sondern durch seinen selbstlosen Einsatz ein Menschenleben gerettet. Er sucht nie Aufmerksamkeit. Nun werden sein Mut und seine Entschlossenheit mit der Nominierung für den Prix Courage gewürdigt.

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