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Meine Helden der Lüfte

Wer im Oberwallis wohnt, wird während der Sommersaison morgens des Öfteren von den rot weissen Helikoptern geweckt. Die Reaktion der Bewohner lässt sich in zwei Gruppen einteilen: Die, die sich genervt unter ihre Bettdecke verkriechen, und die, die aufstehen und gebannt aus dem Fenster schauen, um die Maschine der Air Zermatt zu erspähen. Ich zähle mich eindeutig zur zweiten Gruppe. 

16. Oktober 2023
Gastautor

Als Kind durfte ich viele Sommer in Zermatt verbringen und die Natur entdecken. Natürlich blieben dort die Helikopter der Air Zermatt nicht unentdeckt. Von hier an geht die Geschichte ähnlich weiter wie bei jedem in der Helikopterindustrie. Ich war etwa vierjährig, als ich mit meiner Mutter zum Heliport in Zermatt ging. In der Hand eine Zeichnung, die ich extra für Gerold Biner gezeichnet hatte. Noch heute sehe ich sie vor meinem inneren Auge: Ein roter Helikopter – ob es eine Lama oder ein EC135 war, kann ich leider nicht sagen – in einer wunderschönen Bergwelt. Und wie es für eine Kinderzeichnung üblich war, eine goldgelbe Sonne in der oberen rechten Ecke. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, um diese Zeichnung Gerold zu schenken. Gerold war jedoch nicht auf der Basis. Trotzdem durfte ich mir den Hangar ansehen und mich sogar in eine Lama setzen. Glücklich und mit einem Sack voller Air Zermatt-Stickern ging es nach Hause. Das Feuer war entfacht.

Knapp zwanzig Jahre später und eine Reihe an Zufällen erlauben es mir, einen noch tieferen Einblick in die Helifliegerei zu erhalten. Seit 2020 teile ich Tisch und Bett mit einem Helikopterpiloten. Seitdem weiss ich, dass Fliegen nicht nur die Aussicht geniessen heisst, sondern auch sehr viel Papier, Zeit und Energie benötigt. Umso grösser ist meine Hochachtung vor der Crew der Air Zermatt. Denn «nebenbei» findet auf den Basen Gampel, Raron und Zermatt ein reger Flugbetrieb statt. Auch meine Familie profitiert von der Arbeit mit den Helikoptern, sei es für eine Hüttenversorgung, einen Transport oder für eine Rettung. Bis heute bin ich dankbar, hat die Air Zermatt nicht nur einem meiner Familienmitglieder das Leben gerettet. Es ist ein Gefühl von Sicherheit, zu wissen, dass die Bergretter innert Minuten zu Hilfe kommen, falls es nötig sein sollte. 

Auch ich durfte schon in einem der rot weissen Helikopter Platz nehmen; bereits 2019 bei dem Grundkurs für Feuerwehrleute. Oder mein persönliches Highlight war dann einer meiner ersten Flüge letztes Jahr. Noch nicht oft hatte ich auf der rechten Seite eines Helikopters gesessen. Trotzdem schenkte mir mein Partner zum Geburtstag einen Schnupperflug mit Gerold, geplant mit der Lama, schlussendlich mit der «Papa Bravo», einem Ecureuil. Was war ich nervös im Bergretter Platz zu nehmen. Nach 15 Minuten Flug und einer Landung auf dem Unterrothorn wechselte ich glücklich mit meinem Partner den Pitch. Der Start einer Pilotenausbildung? Wir werden es sehen…

An dieser Stelle bedanke ich mich herzlich beim ganzen Team der Air Zermatt; vielen Dank für euer Engagement für die Walliser Bevölkerung. Ich wünsche euch «always happy landings und «häbet cha Sorg».

Angaben zur Autorin: Alena Schmid arbeitet bei der AirWork und Heliseileri Gmbh. Die Helikopterfliegerei hat sie schon seit früher Kindheit begeistert. Nach ihrer Erfahrung mit der Flugstunde mit Gerold Biner, war sie bereit, für die Air Zermatt diesen Blog-Artikel zu schreiben.

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