Von Manali ans Matterhorn:
Amit und Nishant bei der Air Zermatt
Während den Sommermonaten kehren zwei besondere Gäste zurück nach Zermatt: Amit Thakur und Nishant Thakur. Die beiden 32-jährigen Flughelfer stammen aus Manali in Nordindien und verbringen bereits den vierten Sommer bei der Air Zermatt. Ihr Ziel: so viel wie möglich von der Erfahrung, der Professionalität und den Abläufen der Air Zermatt mitzunehmen, um dieses Wissen später in ihrer Heimat einzusetzen.
In Indien arbeiten Amit und Nishant für eine Helikoptergesellschaft, die im Winter vor allem Heliskiing-Flüge durchführt. Im Sommer stehen Rundflüge im Vordergrund, dazu kommen hin und wieder Evakuierungen von Menschen in Not. Doch etwas fehlt: Die Vielfalt und Professionalität, mit der Transportflüge bei der Air Zermatt durchgeführt werden.
«In Indien gibt es Transportflüge, aber nicht so strukturiert und organisiert wie hier», erzählt Amit. «Wir wollen die Prozesse, die wir in Zermatt lernen, in unserer Heimat einbringen und weiterentwickeln.» Genau deshalb zieht es die beiden jeden Sommer wieder nach Zermatt. Hier lernen sie nicht nur, wie Materialflüge geplant und sicher durchgeführt werden, sondern auch, welche Aufgaben ein Flughelfer am Boden übernehmen muss, damit ein Einsatz reibungslos klappt.
Mittendrin statt nur dabei
Während ihres Aufenthalts wohnen Amit und Nishant direkt im Hangar, in Einzelzimmern, nah am Flugbetrieb. «Wir hören die Helikopter starten, auch in der Nacht, wenn die Air Zermatt zu Rettungseinsätzen gerufen werden», sagt Nishant. «Am Anfang war das ungewohnt. Aber mittlerweile gehört es für uns dazu.»
Dass sie manchmal selbst bei Rettungseinsätzen mitfliegen durften, ist für beide eine grosse Erfahrung. «Das waren Momente, in denen jede Hand gebraucht wurde», erzählen sie. «Da haben wir gespürt, wie ernst und wichtig die Arbeit ist.»
Neben der fliegerischen Ausbildung haben die beiden auch vom Rettungsdienst der Air Zermatt profitiert: Sie erhielten eine Grundausbildung in medizinischer Erstversorgung. «Dieses Wissen können wir auch in Indien einsetzen, wo medizinische Hilfe oft nicht sofort verfügbar ist», betont Amit.
"Dieses Wissen können wir auch in Indien einsetzen, wo medizinische Hilfe oft nicht sofort verfügbar ist"
Abwechslung, die begeistert
Kein Tag bei der Air Zermatt ist wie der andere. Genau das begeistert die beiden Inder. «Selbst wenn man plant, kommt alles anders», sagt Amit lachend. Die Vielfalt an Aufgaben, die Verantwortung und die Nähe zum Team machen ihren Sommer in Zermatt zu etwas ganz Besonderem.
Kurzes Gespräch mit Amit und Nishant
Ihr seid zum vierten Mal bei der Air Zermatt. Was motiviert euch, immer wieder zurückzukommen?
Amit: «Die Professionalität und die Organisation hier sind einzigartig. Wir lernen jeden Tag etwas Neues und möchten dieses Wissen nach Indien mitnehmen.»
Was war für euch die grösste Herausforderung am Anfang?
Nishant: «Definitiv die Nachteinsätze. In Indien fliegen wir nachts kaum. Als wir das erste Mal um Mitternacht den Start eines Rettungshelikopters gehört haben, war das ein ganz neues Gefühl.»
Gibt es etwas, das euch besonders beeindruckt hat?
Amit: «Das Teamgefühl. Wir wurden von Anfang an wie Familienmitglieder aufgenommen. Das ist für uns sehr besonders.»
Und was nehmt ihr zurück nach Indien?
Nishant: «Struktur, Sicherheit, Effizienz und natürlich die Erfahrungen aus den Einsätzen. Aber auch viele Freundschaften.»
