ÄUSSERST ANSPRUCHSVOLLE NACHTRETTUNG AM DOM
Am 16. September 2021 um 18.30 Uhr wurde der diensthabende Rettungsspezialist der Rettungsstation Zermatt durch die Kantonale Walliser Rettungsorganisation KWRO alarmiert für eine Rettung am Dom. Zu Beginn waren wenig Informationen bekannt, zwei tschechische Alpinisten hatten den Notruf aufgrund eines Spaltensturzes ausgelöst, es lagen keine Koordinaten vor. Aufgrund dieser Ausgangslage bot der Rettungsspezialist zwei weitere Kollegen auf.
Der Helikopter der Air Zermatt AG musste die drei Bergretter wegen Nebel unterhalb der Domhütte ausladen. Das KWRO hatte unterdessen weitere Informationen ausgemacht: Die beiden in Notlage geratenen Bergsteiger befanden sich auf rund 4'200 Meter über Meer in einer Spaltenzone und waren in keiner guten Verfassung. Durch den Schneefall und Nebel hatten die Beiden zuerst die zugeschneite Abstiegsspur und folglich die Orientierung verloren.
Die drei Rettungsspezialisten starteten ab Domhütte zu Fuss in Richtung der zu Rettenden. Nach einem rund dreistündigen Aufstieg bei Nebel und Schneefall, traf die Rettungstruppe gegen 22:00 Uhr auf rund 4'000 m.ü. M. auf die blockierten und sehr erschöpften Alpinisten. Der Abstieg zu Fuss bei gleichbleibend schlechten Wetterbedingungen erwies sich als sehr anspruchsvoll und lang. Beim Festijoch richteten die Bergretter drei Abseilpisten ein, um die erschöpften Berggänger an den schwierigen Stellen abseilen zu können.
Erst gegen 01.30 Uhr erreichten sie die Domhütte und verbrachten die Nacht im kalten Winterraum, bevor die drei Rettungsspezialisten und die beiden tschechischen Berggänger am nächsten Morgen um 07.30 Uhr von einem Helikopter der Air Zermatt auf den Heliport Zermatt geflogen werden konnten.
Es ist von Glück zu sprechen, dass die drei Rettungsspezialisten die beiden Alpinisten in der Nacht bei den widrigen Umständen bereits zur Domhütte führen und somit retten konnten. Die Bedingungen waren auch für das Team der Rettungsstation Zermatt ässerst fordernd und schwierig. Nach einer ärztlichen Kontrolle auf dem Heliport, konnten die beiden Tschechen ihre Heimreise antreten.