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Blackcomb zu Besuch
bei der Air Zermatt

Marcel Frimmel arbeitet als Pilot für Blackcomb Helicopters in Kanada und hat kürzlich einen Besuch bei Air Zermatt gemacht. Der gebürtige Bayer teilt seine Eindrücke von diesem Austausch in einem Gastbeitrag. Dabei sticht für ihn besonders hervor, dass ein Flugrettungssystem, wie es das Wallis hat, seines gleichen sucht.

22. Februar 2024
Gastautor

Rot-Weisse Sterne

Wenn man im deutschsprachigen Teil Europas aufwächst und sich für die Helikopterfliegerei von klein auf interessiert, führt kein Weg an der Air Zermatt vorbei. Die rot-weissen Helikopter waren oft in TV-Dokumentationen zu sehen, wie sie spektakuläre Rettungen in den Schweizer Alpen flogen. Es war ein Kindheitstraum von mir selbst in der Fliegerei Fuss zu fassen und einmal die Basis in Zermatt besuchen zu können.

 

"Um sich den Traum der Fliegerei erfüllen zu können, muss man allerdings über viele Hürden springen. In meinem Fall nach Kanada auswandern und sich vom Automechaniker zum Helikopterpiloten hocharbeiten. Das Wichtigste dabei: Niemals das Ziel aus den Augen verlieren."

Das Warten hat ein Ende

Anfang Dezember letzten Jahres war es dann endlich so weit. Ich hatte die Ehre, die Basis in Zermatt besuchen zu dürfen und bekam einen tieferen Einblick in die Arbeit der Schweizer Kollegen. Ich selbst darf mich seit dem Frühjahr Pilot einer Ecureuil bei Blackcomb Helicopters in British Columbia, Kanada nennen. Nach meiner Zeit als Flughelfer, mit bereits abgeschlossener Berufspilotenausbildung (CPL-A & H), bekam ich die Möglichkeit auf ein Typerating und begann meine Karriere als Helikopterpilot in den kanadischen Coast Mountains in der Sea to Sky Region zwischen Vancouver und Whistler.

Zwei Unternehmen mit Ähnlichkeit

Air Zermatt und Blackcomb Helicopters sind sich in ihren Grundaufgaben sehr ähnlich. Unterlastflüge, Rettungsflüge, touristische und Heliski-Flüge gehören zum Tagesgeschäft. Ein Flugrettungssystem, wie es das Wallis hat, sucht jedoch seines gleichen. Während die Air Zermatt rund um die Uhr Rettungshelikopter zur Verfügung stellt, müssen die örtlichen Rettungsorganisationen in British Columbia hoffen, dass ein Helikopter für sie verfügbar ist. In der Waldbrandsaison ist dies nicht immer möglich. Die Dispatcher bei Blackcomb Helicopters geben allerdings ihr Bestes, schnellstmöglich einen geeigneten Helikopter für eine Rettung zur Verfügung zu stellen.

Auf dem Heliport in Zermatt

Doch nun zu meinem Besuch bei der Air Zermatt: Nach einem sehr herzigen Empfang und einem Kaffee zum Aufwärmen erkundeten wir den Hangar und die Räumlichkeiten der Air Zermatt. Die kurzen Wege im Gebäude ermöglichen eine gute Kommunikation zwischen Einsatzleitung, Mechanikern, Flughelfern, Piloten und medizinischem Personal. Da an diesem Tag eher bescheidenes Wetter herrschte, waren die Maschinen im Hangar geparkt. An einen Flugbetrieb war nicht zu denken. Gerne hätte ich den Schweizer Kollegen bei ihrer Arbeit zugesehen. Für solche Tage ist der H125-Simulator von Loft Dynamics bestens geeignet. Wie die Air Zermatt verfügt auch Blackcomb Helicopters über einen Loft Dynamics Simulator zur Aus- und Weiterbildung der Piloten. Die Simulatoren sind eine sichere und umweltschonende Ergänzung, um den Flugbetrieb noch sicherer zu machen. Der H125-Simulator mit Virtual Reality bietet die Möglichkeit, Notmanöver mit erhöhter Sicherheit und Frequenz zu trainieren. 

Auf den Rundgang folgten einige interessante Gespräche mit Daniel Aufdenblatten, dem neuen CEO, sowie Sandro Imboden, dem Ground Operation Manager der Air Zermatt. Die Themen beinhalteten unter anderem die verschiedenen Tourismusflüge, die in Kanada in etwas anderem Umfang als in den europäischen Alpen geflogen werden können. Des weiteren sind die Unterschiede bei der Luftrettung und die Anzahl von Notrufen, die täglich bei der Einsatzleitung eingehen, erheblich. Besonders wenn es zur medizinischen Versorgung der Patienten kommt, kann man in Kanada von den Schweizer Kollegen noch einiges dazulernen. Ein Mandat zur schnellen und patientenorientierten Rettung und Versorgung wie im Wallis gibt es in der für Wanderer, Kletterer, Skifahrer und Mountainbiker attraktiven Sea to Sky Region in Kanada nicht.

Danke Air Zermatt

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim gesamten Team der Air Zermatt und bedanken. Der Besuch bei der Air Zermatt war unvergesslich und ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen.

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